Dienstag, 7. Februar 2012

The Artist


„Ein Film den alle lieben!“
Wer so etwas über einen Film sagt und dann Ähnliches noch auf das Plakat drucken lässt, der ruft den Skeptiker in mir wach. Wenn das Ganze dann auch noch retro daherkommt, dann drängt sich einem unweigerlich der Gedanke auf, dass den Filmemachern langsam die Ideen ausgehen.

Zumindest im Falle von The Artist liegt man mit solchen Vermutungen jedoch weit daneben.
Dieser Film ist ein Meisterwerk, den man mit jeder Minute, die er länger läuft, lieber mag. Unglaublich sorgfältig, mit einer Liebe zum Detail, wie man sie selten zu sehen bekommt, inszeniert Michel Hazanavicius einen Stummfilm über das unweigerliche Ende des Stummfilms in den frühen 30er Jahren. Fallen die Dialoge, wie auch die Soundeffekte weg, so muss die Bildsprache umso besser und konziser sein. Und genau das gelingt dem Regisseur atemberaubend gut. Jeder Schnitt, jeder Schwenk sitzt. Die gut gelaunten und hochkarätigen, wenn auch eher unbekannten Darsteller legen eine Spielfreude an den Tag, wie man sie selten zu sehen bekommt und wechseln mühelos zwischen den großen, zackigen Gesten der Stummfilmära und leisen Tönen.
Dieser Film hat alles, was man mit den großen Hollywoodmythen in Verbindung bringt: Glanz, Ruhm, Drama, Humor, starke Bilder, natürlich eine Liebesgeschichte und einen intelligenten Hund als lustigen Sidekick. Dabei ist diese Mischung mit einer Portion Selbstironie und Märchenhaftigkeit so gut ausbalanciert, dass der Film, so dick er auch aufträgt nie überfrachtet wirkt.
Ich könnte seitenweise weiter über diesen Film schreiben, aber am besten ihr seht ihn euch selbst an.

Fazit: Großartiges Meisterwerk! Ein schwarz-weißer Stummfilm auf der Höhe der Zeit. Unbedingt ansehen!

Mit dabei: Jean Dujardin, Berenice Bejo 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen